Oberstufe des KEG Amorbach organisiert zwei Prunksitzungen

Bericht “Bote vom Untermain” v. 26.01.2023

2. und 3. Februar im Weilbacher Rathaussaal

 
Eine Szene wie aus dem echten Leben. Fünf Schülerinnen und Schüler mimen ihre Lehrer im Lehrerzimmer nach.
Foto: Anja Keilbach

Auf den Regenschirmtanz der Mädchen darf man sich freuen. Der ist toll, vor allem choreografiereich.
Foto: Anja Keilbach

Es ist Di­ens­ta­g­a­bend, 18 Uhr. Jetzt ist gleich Pro­ben­be­ginn für ei­ni­ge Schü­ler aus der Ober­stu­fe des Karl-Ernst-Gym­na­si­um Amor­bach (KEG) im Spie­gel­saal, der sich in den Ka­ta­kom­ben der Amor­ba­cher Schul­turn­hal­le be­fin­det. Vie­le Mäd­chen sit­zen ki­chernd auf dem Bo­den, be­vor es dann aber still wird.

Fünf Schüler proben eine »Lehrerzimmerszene«. Die jungen Männer und Frauen nehmen ihre Lehrer aufs Korn. Ahmen sie nach, äffen sie nach. Lehrer und Aufsicht Simon Speth lacht, er kennt seine Kollegen und er sagt: »Die machen das gut, man erkennt sofort, wer von seinen Kollegen gemeint ist.« Diese Szene ist nur eine von vielen, die am Donnerstag und Freitag, 2. und 3. Februar, im Rathaussaal in Weilbach zur Aufführung kommt. Es ist eine jahrzehntelange Tradition, dass die Oberstufe eigenständig eine mehrstündige Prunksitzung im Rahmen des P-Seminars organisiert. Unser Medienhaus hat bei den Proben zugeschaut.

Im Lehrerzimmer

Ein Junge im blau-weißen Pünktchenkleid mit Zopffrisur gießt mit einer Minigießkanne Miniblumen. Die Mädchen auf dem Boden kichern. Plötzlich kommt ein großer Kerl rein und begrüßt überschwänglich seine Kollegen am Lehrerzimmertisch. Wieder Gelächter. Die Gymnasiasten imitieren scheinbar ihre Lehrer gut. Der nächste »Lehrer« kommt in den Raum. Er ist das Gegenteil von dem vorher. Er geht langsam. Sehr langsam und zieht seine Füße hinter sich her. Und wieder Lacher. Nun beginnen Dialoge quer über den Tisch. Eine Szene wie im echten Leben. Sie klappt schon gut. Insgesamt gibt es vier Szenen, die im Lehrer- oder Klassenzimmer spielen, zu sehen. Mathilda Adler (17) hat bei der Truppe den Hut auf, sie hat geholfen, die Szenen mitzuschreiben und sie ins rechte Licht zu rücken.

Als die fünf Schüler fertig sind, sind die Mädchen, die die ganze Zeit auf dem Boden sitzen, dran. Sie werden gleich tanzen. Unter anderem auch zu dem bekannten »Umbrella«-Song der Sängerin Rihanna. 18 Mädchen sind es an der Zahl, die einen tollen, choreografiereichen Tanz aufführen. Auch dieser klappt schon auf Anhieb, die beiden Mittänzerinnen und Trainerinnen Zoe Stumpf und Loana Kalalsch sind sehr zufrieden. Es müssen vielleicht nur noch Nuancen optimiert werden.

Tänze, Quizshow, Sketche

Die Zuschauer der zwei Faschingssitzungen dürfen eine bunte Mischung aus Tänzen, unter anderem auch einem Lehrertanz, Quizshow und Sketche erwarten. Nicht nur die Schüler haben bei diesen aufwendigen Sitzungsvorbereitungen mitgeholfen, sondern die gesamte Schulfamilie, inklusive Lehrer und Elternbeirat, wie Mitorganisator, Oberstudienrat Simon Speth, betonte. Besonders toll findet Speth, dass viele der Gymnasiasten an so einer großen Aufgabe wachsen, ungeahntes Potenzial entdecken, und einige sogar ihre Erfahrungen in die spätere Berufswahl einfließen lassen. Zudem stärke so etwas ungemein den Zusammenhalt.

Das Programm für die öffentliche Prunksitzung steht natürlich auch schon, insgesamt knapp vier Stunden soll die Sitzung dauern. Die Sitzungen sind, Stand Mittwochabend, 25. Januar, bis auf wenige Restkarten ausverkauft.

Prunksitzungen der Q 12 des KEG: Donnerstag und Freitag, 2. und 3. Februar, Rathaussaal Weilbach.

anke

Einlass: 17.30 Uhr
Beginn: 18.00 Uhr

Hintergrund: Prunksitzungen seit 1986

Dass die Oberstufe des KEGs eine Prunksitzung organisiert, hat eine jahrzehntelange Tradition. Den Grundstein legte 1986 ebenfalls eine 12. Jahrgangsstufe. Die Idee hatte damals der Schüler Florian Knell aus Kleinheubach zusammen mit Bernd Schötterl. Der ehemalige Schüler dieser Klasse, Michael Herrmann, war damals auch dabei und erinnerte sich: “Die erste Sitzung war gut, aber doch etwas chaotisch. Wir hatten wenig Proben und auch zwei Gastbeiträge vom CCA, um die Sitzung zu stemmen. Unser Direktor, Reinhold Schega, hielt damals auch eine tolle Büttenrede. Der Abend endete feuchtfröhlich. Das Jahr darauf haben wir noch eine Sitzung organisiert. Dass das bis heute weitergeführt wird, erfreut uns natürlich sehr.” anke