Die Bundeswehr am KEG

Für die Schülerinnen und Schüler der Q 12 des Karl-Ernst-Gymnasiums hielt der Jugendoffizier Philipp Nürnberger einen sicherheitspolitischen Vortrag. Die Aufgaben der Jugendoffiziere kann jeder Interessierte online nachlesen unter: hhtps://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/jugendoffiziere.

In dem Vortrag ging es um Afghanistan und die Ereignisse dort in den letzten Jahren. Der Jugendoffizier gab den jungen Erwachsenen der 12. Jahrgangsstufe zum Einstieg Informationen über die frühere Geschichte des Landes.

Wie steht der Terror-Anschlag 9/11 mit Afghanistan in Verbindung?

Den Oberstufenschülern wurde berichtet, wie es überhaupt zu den Auseinandersetzungen mit Afghanistan kam. Dabei spielte der Anschlag auf das Word-Trade-Center in New York am 9. November 2001 (9/11) die entscheidende Rolle. Die Terrorgruppe Al-Qaida hatte zwei Flugzeuge in die gigantischen Zwillingstürme gelenkt, wobei diese in Brand gerieten und in sich zusammenstürzten. Tausende Menschen fanden den Tod. Al-Qaida hatte ihren Unterschlupf in Afghanistan, weshalb die USA versuchten der Terrorgruppe dort habhaft zu werden.

Reaktion der Nato und der “Vernetze Ansatz”

Nach dem Terroranschlag beriefen die USA den Artikel 5 des NATO-Vertrages, den sogenannten Nato-Bündnisfall, ein, erzählte Philipp Nürnberger der 12. Jahrgangsstufe. Deshalb wurde die Bundeswehr in den Auslandseinsatz gerufen, mit dem Ziel, die Taliban unschädlich zu machen. Dieser Auftrag kann nur vom Bundestag einberufen werden, auch über dessen Beendigung entscheidet dieser. Die wichtigste Aufgabe der Bundeswehr (auch die der anderen Nato-Verbündeten) in Afghanistan war ihre Funktion als Schutztruppe. Der Jugendoffizier erzählte den Schülern, welche Operationen in Afghanistan durchgeführt wurden und erklärte ihnen den “Vernetzten Ansatz”. Darunter versteht man eine multifaktorielle Herangehensweise der Nato-Allianz, um das afghanische Volk sowohl in militärischen wie auch sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen zu unterstützen.

Ausgang und Ausblick des Konfliktes

Zuletzt berichtete Philipp Nürnberger den Schülern der Q12 über den Ausgang des jahrelangen Konfliktes in Afghanistan. Zuerst wurde die Terrorgruppe Al-Qaida bekämpft. Diese konnte zwar zerschlagen werden, aber dafür kamen die Taliban-Kämpfer ins Spiel, die immer mehr an Macht gewannen. Die politisch und militärisch geführte Auseinandersetzung endete schließlich mit dem übereilten Abzug der militärischen Truppen. Danach ging der Jugendoffizier auf die katastrophale wirtschaftliche und soziale Lage Afghanistans ein.

Zum Schluss fragte Philipp Nürnberger die Schüler, wie sie die Zukunft für Afghanistan sehen.

Sollte die Bundeswehr beim Aufbau des neuen Taliban-Staates helfen (=Nation Building)? Nation Building, bedeutet, einem völlig unterentwickelten Land Hilfe anzubieten, um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden. Hierzu zählen große Probleme wie unkontrollierte Migration, wirtschaftliche Krise, soziale Missstände und Fehlen von Rechtsstaatlichkeit.

Wird es eine weitere Debatte im Bundestag für weitere Hilfe für Afghanistan geben? Kann diese Hilfe in der momentan sehr komplizierten Situation gelingen?

Philip Bausenwein

Foto 1: Jugendoffizier Philipp Nürnberger

Foto 2: Interessiert lauschen die Schülerinnen und Schüler der Q 12 des KEG dem Vortrag des Jugendoffiziers Philipp Nürnberger.