Zwölfte Jahrgangsstufe auf Goethes Spuren

Amorbach. Den ersten Wandertag dieses Schuljahrs nutzte die zwölfte Jahrgangsstufe des Karl-Ernst-Gymnasiums Amorbach für eine Exkursion nach Frankfurt am Main. Ziel war das berühmte Goethe-Haus, das den Schülerinnen und Schülern Einblicke in Leben und Werk des Dichters eröffnete.

Der Tag begann mit einem Vortrag, der die wichtigsten Stationen im Leben Johann Wolfgang von Goethes beleuchtete. Dabei wurden auch die Entstehungsgeschichte seiner berühmten Tragödie „Faust“ sowie Goethes Jugendjahre thematisiert. Besonders hervorgehoben wurde, wie persönliche Erfahrungen und Beobachtungen der damaligen Gesellschaft in seine Werke einflossen. So spielte beispielsweise der Kindsmord, der in mehreren historischen Gerichtsakten dokumentiert ist, eine Rolle bei der Gestaltung der Gretchenfigur. Den Schülerinnen und Schülern wurde bewusst, dass „Faust“ mehr als nur ein klassischer Schulstoff ist, sondern ein Werk, das aus realen Konflikten seiner Zeit heraus entstanden ist.

Im Anschluss besichtigten die Jugendlichen das Goethe-Haus selbst. Die originalgetreu eingerichteten Räume mit Möbelstücken, Kunstwerken und persönlichen Gegenständen ließen die Zeit des 18. Jahrhunderts lebendig werden. Porträts der Familienmitglieder, Salons und die Bibliothek gaben Aufschluss über das Umfeld, in dem Goethe seine Kindheit und Jugend verbracht hat. Besonders die Arbeitsräume, in denen sich der junge Dichter mit Literatur auseinandergesetzt hat, verdeutlichten, welche Einflüsse ihn prägten und später in seine Werke eingingen.

Nach dem kulturellen Teil blieb außerdem genügend Zeit, die Frankfurter Innenstadt auf eigene Faust zu erkunden. Ob beim Bummel durch die Zeil oder beim Essen in Restaurants, die Freizeitgestaltung war abwechslungsreich.

Am frühen Abend kehrten die Schülerinnen und Schüler schließlich nach Amorbach zurück –mit vielen neuen Eindrücken und einem Gefühl dafür, wer der Mensch hinter dem Namen „Goethe“ eigentlich war. Ein rundum gelungener Tag, der Lust auf die kommende Beschäftigung mit „Faust“ im Unterricht macht.

Laura Mohn