Kunst erleben: Die Q13 besucht das Städel Museum

Amorbach/Frankfurt. Der Wandertag führte den Kunstkurs der Q13 des Karl-Ernst-Gymnasiums Amorbach in diesem Schuljahr in das Städel Museum nach Frankfurt. Gemeinsam mit ihrem Kunstlehrer machten sich die Schülerinnen und Schüler früh am Morgen mit dem Bus auf den Weg, um einen Tag lang Kunst aus verschiedenen Epochen hautnah zu erleben. Die Fahrt wurde von der Joachim und Susanne Schulz Stiftung großzügig unterstützt. Im Mittelpunkt stand die kulturelle Bildung: Das Städel Museum bietet mit seiner umfangreichen Sammlung einen einzigartigen Überblick über 700 Jahre Kunstgeschichte – von den Alten Meistern über Werke des 19. Jahrhunderts bis hin zu moderner und zeitgenössischer Kunst. Besonders spannend für die Gruppe war die Vielfalt der ausgestellten Werke, die es erlaubte, verschiedene Epochen, Stile und Ausdrucksformen direkt miteinander zu vergleichen.

Ein Stockwerk des Museums widmet sich vollständig der modernen und abstrakten Kunst sowie der Fotografie. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler erleben, wie unterschiedlich Künstlerinnen und Künstler mit Form, Farbe und Material umgehen und wie stark sich die Wahrnehmung von Kunst im Laufe der Zeit verändert hat. Besonders faszinierend war der Kontrast zwischen den traditionellen Werken und der zeitgenössischen Ausstellung. Während die Gemälde der Alten Meister mit Detailreichtum, goldenen Akzenten und klaren Motiven beeindruckten, regten die abstrakten und modernen Werke zu neuen Interpretationen an. Auch der begleitende Kunstlehrer nutzte die Gelegenheit, den Schülerinnen und Schülern ausgewählte Werke näherzubringen und auf Besonderheiten in Technik, Farbgestaltung und Bedeutung hinzuweisen. Ein Werk, das besonders in Erinnerung blieb, war „Oberon“ des deutschen Malers Georg Baselitz. Mit seinen kräftigen Farben und den ungewöhnlichen, länglichen Figuren regte es viele zum Nachdenken über die Ausdrucksformen moderner Kunst an. Neben Gemälden aus dem Expressionismus fanden sich auch Werke, die sich mit Themen des Neokolonialismus auseinandersetzen – ein Bereich, der den Schülerinnen und Schülern neue Perspektiven auf die gesellschaftliche Rolle von Kunst eröffnete. So wurde deutlich, dass Kunst über Jahrhunderte hinweg nicht nur ästhetischen, sondern auch politischen und kulturellen Ausdruck gefunden hat.

Nach dem Museumsbesuch blieb noch Zeit, Frankfurt eigenständig zu erkunden. In kleinen Gruppen schlenderten die Jugendlichen durch die Innenstadt, besuchten Cafés oder genossen den Blick auf die Skyline. Am Nachmittag ging es schließlich zurück nach Amorbach – mit vielen neuen Eindrücken und einem erweiterten Blick auf die Welt der Kunst. Der Besuch im Städel Museum bot eine gelungene Mischung aus kultureller Bildung und gemeinschaftlichem Erlebnis. Für die Schülerinnen und Schüler war es eine besondere Gelegenheit, Kunst außerhalb des Unterrichts in einem inspirierenden Umfeld zu erleben und dabei Einblicke in die Entwicklung künstlerischer Stile und Themen zu gewinnen.

Julia Steiniger