“Flashback” am KEG – Finger weg von Drogen!

Suchtprävention wird am Karl-Ernst-Gymnasium großgeschrieben. So durften die Siebtklässler:innen am Donnerstag, dem 09. Februar, an dem dreistündigen Drogenpräventionsprojekt „Flashback“ teilnehmen. In Kooperation mit der Suchtpräventionsstelle des Landratsamts Miltenberg, der Psychosozialen Beratungsstelle der Caritas Miltenberg sowie der Polizei klären Fachleute dabei an unterfränkischen Schulen über Themen wie Suchtentwicklung, Resilienz, Auswirkungen des Drogenkonsums und Auswege aus einer Abhängigkeit durch informative und interaktive Vorträge auf. Zudem haben die Jugendlichen die Chance, Vorwissen und eigene Erfahrungen hinsichtlich von Drogen aktiv einzubringen und zu reflektieren.

In den einzelnen Vorträgen informierte beispielsweise das Polizeipräsidium Unterfranken mithilfe vieler anschaulicher Beispiele über die Inhaltsstoffe und Herstellung von Drogen wie Cannabis und neuer psychoaktiver Substanzen. Felgenreiniger und Aceton: Zwei mögliche Inhaltsstoffe, die sich in Legal Highs, umgangssprachlich als „Kräutermischungen“ oder „Badesalze“ bezeichnet, oft finden. „Man weiß nie, was genau drinnen steckt. Das ist Chemie, reines Gift“, warnte der Polizeibeamte. Mit der Botschaft „Finger weg von Drogen“ wurden die Jugendlichen über verschiedene Suchtarten von Alkohol über Computerspiele bis hin zu Medikamenten umfangreich informiert. Erstaunt zeigten sich die Schüler:innen über die Bandbreite der süchtig machenden Stoffe und die davon ausgehenden Gefahren. Denn die Grenzen zwischen Genuss und Sucht sind oft fließend: Einfaches Ausprobieren kann schneller als gedacht zur Abhängigkeit führen. Und die Folgen solcher Substanzen auf Körper, Psyche und soziales Umfeld seien, laut der Polizei, kaum abschätzbar.

Näher beleuchtet wurden zudem auch (straf-)rechtliche Konsequenzen: Anhand eines kleinen Rollenspiels stellte der Polizist eindrucksvoll den rechtlichen „Rattenschwanz“ eines Drogenfunds für Minderjährige dar. Die Auswirkungen erstrecken sich von der Sicherstellung des Smartphones über eine Durchsuchung der Wohnung bis hin zu Sozialstunden und dem Einschalten des Jugendamtes.

Damit es aber gar nicht erst so weit kommt, ist vor allem Suchtprävention essenziell. Anstatt in Belastungssituationen zu Drogen zu greifen, wurden ebenfalls alternative Strategien zum effektiveren Umgang mit Stress thematisiert. Die Gruppe reflektierte hierbei ihre individuellen Wege, den eigenen „Tank“ wieder aufzufüllen. Dabei können nicht nur Freunde und Familie, sondern auch Hobbys, Religion oder das eigene Haustier Halt geben und stärken. Oft kann genau das den Beginn einer Sucht verhindern.

Zusätzlich zu den Vorträgen blieb noch Raum für weiterführende Fragen der Jugendlichen an die Expert:innen. Insgesamt wurden die Siebtklässler:innen hinsichtlich der dramatischen Auswirkungen von Drogenkonsum sensibilisiert und für ein bewusstes Leben ohne Suchtmittel gestärkt.

Antonia Maria Berberich

Zu Bild 1: Die Polizeibeamten thematisierten neben Basiswissen zu Cannabis und Kräutermischungen, auch physische, psychische und soziale Auswirkungen sowie die rechtlichen Konsequenzen von Drogenkonsum.

Zu Bild 2: „Wer oder was ist mir wichtig? Warum brauche ich keine Drogen?“ – Die Gruppe reflektiert gemeinsam ihre Ressourcen und Schutzfaktoren.