Hau ab! – Übergriffe kindgerecht thematisiert
„Hau ab!“ schallte es laut durch die Klassenzimmer der 5. Jahrgangsstufe am Karl-Ernst-Gymnasium Amorbach. „Hau ab!“ Dies war nur eine der vielen Möglichkeiten, die von den Schülern der 5. Klassen und dem Bamberger Sozial- und Theaterpädagogen Dirk Bayer samt Kollegin erarbeitet wurden.
Diese lautstarke Idee stellte das interaktive und konstruktive Ende des 60-minütigen Theaterstücks „Hau ab“ samt Unterbrechungen sowie gesammelten und selbst ausprobierten Lösungsvorschlägen der Schüler dar, das diese sowohl mit dem „bösen Fremden“ konfrontierte als auch Grenzüberschreitungen innerhalb der Familie aufgriff. Übergriffe durch Fremde, vor allem aber durch enge Bezugspersonen, geschehen immer noch tagtäglich – und meist lange Zeit im Verborgenen. Der Großteil der Täter stammt aus dem engeren Umfeld des Kindes bzw. der Erwachsenen.
Und so war die Botschaft, die auch mit Hilfe von Klassenplakaten langfristig gesichert wurde, nach insgesamt 90 Minuten für die 5a bzw. 5b auf den Weg gebracht: Höre auf das eigene Gefühl und habe den Mut, dich zu wehren und „Nein“ zu sagen, wenn deine persönliche Grenze überschritten ist, sei es mit genügend Abstand, mit „Nix wie weg“, dem Kontakt zum Lieblingsmenschen, der Nummer gegen Kummer 116111 … oder eben dem lauten Ruf „Hau ab“. Wir vom Präventionsteam des KEG bedanken uns bei der V&R Bildungsstiftung und dem Landratsamt für die finanzielle Unterstützung und hoffen, auch im nächsten Jahr diese wichtige Präventionsmaßnahme wieder durchführen zu können.
Alexandra Hörnig
Die Schüler der 5. Klassen lernen, sich gegen Übergriffe zu wehren.